Oberkörperergometer – effektives Arm- und Schultertraining für Rehabilitation, Fitness und Herz-Kreislauf-Gesundheit
Ein Oberkörperergometer – auch Handergometer, Arm-Ergometer oder Handkurbel-Ergometer genannt – ist ein spezialisiertes Trainingsgerät, das durch kreisende Armbewegungen gegen Widerstand den Oberkörper, insbesondere Schultern, Arme, Brust und Rücken, trainiert. Während klassische Ergometer wie Fahrradergometer oder Crosstrainer die Beinmuskulatur aktivieren, liegt beim Oberkörperergometer der Fokus auf der Kraft- und Ausdauerleistung des Oberkörpers.
Das Besondere: Auch dieses Gerät arbeitet mit Wattmessung, wodurch die Belastung präzise steuerbar ist. Damit ist das Oberkörperergometer nicht nur für Sportler, sondern auch für Rehabilitation, Herz-Kreislauf-Therapie und barrierefreies Training bestens geeignet.
Im folgenden Artikel erfährst du, wie ein Oberkörperergometer funktioniert, welche Vorteile es bietet, für wen es sich eignet und worauf du beim Kauf achten solltest.
Was ist ein Oberkörperergometer?
Das Oberkörperergometer ist ein Trainingsgerät, bei dem die Beine passiv bleiben und die Arme über zwei Griffe oder Kurbeln eine rotierende Bewegung ausführen. Das Gerät ähnelt auf den ersten Blick einem Fahrrad-Ergometer, nur dass anstelle der Pedale Handkurbeln eingesetzt werden.
Je nach Modell kann das Gerät stehend, sitzend oder aus dem Rollstuhl heraus genutzt werden. Moderne Varianten sind mit einem elektronisch gesteuerten Bremssystem (meist Magnet- oder Induktionsbremse) ausgestattet, das die Trainingsintensität in Watt regelt und konstant hält.
Ein digitaler Trainingscomputer zeigt dabei Parameter wie:
- Watt-Leistung
- Herzfrequenz
- Trainingszeit
- Kalorienverbrauch
- Umdrehungen pro Minute (RPM)
Dadurch lässt sich die Belastung exakt anpassen – sowohl für Freizeittraining als auch für medizinisch kontrollierte Anwendungen.
Funktionsweise und Trainingsprinzip
Beim Training auf einem Oberkörperergometer rotierst du die Arme im Kreis, ähnlich wie beim Fahrradfahren mit den Händen. Dabei werden Schultern, Oberarme, Brust und Rücken aktiv beansprucht.
Die Bewegung kann in Vorwärts- oder Rückwärtsrichtung erfolgen, was unterschiedliche Muskelgruppen aktiviert:
- Vorwärtsbewegung: stärkt Brust, vordere Schultern und Trizeps
- Rückwärtsbewegung: kräftigt Rücken, hintere Schultern und Bizeps
Der Widerstand wird elektronisch eingestellt und bleibt unabhängig von der Geschwindigkeit konstant. Das erlaubt eine medizinisch genaue Dosierung der Belastung, ideal für Reha oder Herz-Kreislauf-Training.
Vorteile eines Oberkörperergometers
Das Oberkörperergometer bietet zahlreiche Vorteile für Fitness, Rehabilitation und Prävention:
1. Effektives Arm- und Schultertraining
Durch die rotierende Armbewegung werden Schultern, Oberarme und Brust gezielt gestärkt. Regelmäßiges Training verbessert Muskelkraft, Beweglichkeit und Durchblutung im Oberkörper.
2. Gelenkschonend und kontrollierbar
Die Bewegung ist fließend und belastet die Gelenke kaum. Die Widerstände lassen sich fein abstufen – perfekt für Menschen mit Bewegungseinschränkungen oder nach Verletzungen.
3. Präzise Wattsteuerung
Als Ergometer misst das Gerät die Leistung in Watt. Dadurch ist das Training objektiv messbar, reproduzierbar und medizinisch sicher, insbesondere in der Rehabilitationsphase.
4. Förderung des Herz-Kreislauf-Systems
Auch ohne Beinaktivität kann der Kreislauf effektiv angeregt werden. Besonders für Personen mit eingeschränkter Mobilität oder Beinverletzungen ist dies eine wertvolle Trainingsmöglichkeit.
5. Ideal für Rollstuhlfahrer
Viele Modelle sind barrierefrei konzipiert und können direkt aus dem Rollstuhl genutzt werden. Das ermöglicht ein eigenständiges Training ohne Transferhilfe.
6. Verbesserte Körperhaltung und Koordination
Das Training stabilisiert den Schultergürtel, kräftigt den Rumpf und verbessert die Haltung – ein wichtiger Aspekt für Büroangestellte oder Menschen mit sitzender Tätigkeit.
7. Vielseitig einsetzbar
Ob als Reha-Gerät, Fitness-Tool oder Ergänzung zum Ganzkörpertraining – das Oberkörperergometer lässt sich flexibel in jedes Trainingskonzept integrieren.
Für wen ist ein Oberkörperergometer geeignet?
Ein Oberkörperergometer ist für viele Zielgruppen interessant – vom Reha-Patienten bis zum Leistungssportler:
- Reha-Patienten: Nach Verletzungen oder Operationen der unteren Extremitäten, z. B. Knie- oder Hüftoperationen.
- Rollstuhlfahrer: Barrierefreies Training für Kraft, Ausdauer und Kreislauf.
- Herz-Kreislauf-Patienten: Wattgesteuertes, ärztlich überwachtes Training zur Stabilisierung der Leistungsfähigkeit.
- Sportler: Ergänzungstraining zur Verbesserung der Oberkörperkraft und Ausdauer.
- Senioren: Schonende Aktivierung von Herz, Kreislauf und Muskulatur bei geringer Sturzgefahr.
- Büroangestellte: Ausgleich für sitzende Tätigkeiten, Schultermobilisation, Haltungstraining.
Trainingsmöglichkeiten und -ziele
Das Training kann je nach Ziel unterschiedlich gestaltet werden:
1. Ausdauertraining
Konstante Belastung über längere Zeit (20–40 Minuten, 50–70 % der maximalen Herzfrequenz). Ideal zur Förderung von Herz und Kreislauf.
2. Kraftausdauertraining
Höhere Widerstände (100–150 Watt) über kürzere Intervalle steigern Kraft und Muskeltonus in Schultern und Armen.
3. Rehabilitationstraining
Niedrige Wattzahlen und kontrollierte Herzfrequenzbelastung helfen beim Wiederaufbau von Beweglichkeit und Leistungsfähigkeit nach Verletzungen oder Erkrankungen.
4. Intervalltraining
Abwechselnde Phasen von Belastung und Erholung (z. B. 1 Minute intensiv, 2 Minuten locker) verbessern Kondition und Fettstoffwechsel.
Muskelgruppen, die trainiert werden
Das Oberkörperergometer aktiviert eine Vielzahl an Muskeln, insbesondere:
- Schultermuskulatur (Deltoideus)
- Bizeps und Trizeps
- Brustmuskulatur (Pectoralis major)
- Rückenmuskulatur (Latissimus dorsi, Trapezmuskel)
- Rumpfmuskulatur (Core-Stabilisierung)
Damit eignet es sich ideal als Ergänzung zum Bein- oder Ganzkörpertraining – oder als eigenständige Trainingslösung für Personen, die ihre Beinmuskulatur nicht belasten dürfen.
Technische Merkmale und Kaufkriterien
Beim Kauf eines Oberkörperergometers lohnt sich ein genauer Blick auf technische Details:
1. Bremssystem
- Magnetbremse: leise, wartungsarm, ideal für den Heimgebrauch
- Induktionsbremse: präziser und leistungsfähiger, bevorzugt für medizinische Einrichtungen
2. Wattbereich
Ein weiter Regelbereich (25–400 Watt) ermöglicht sowohl sanftes Reha-Training als auch intensives Leistungstraining.
3. Trainingscomputer
Ein gut ablesbares Display mit Anzeige von Watt, Zeit, Puls, Umdrehungen und Kalorien ist wichtig. Viele Geräte bieten Bluetooth-Konnektivität zu Fitness-Apps wie Kinomap oder Zwift.
4. Ergonomie
Verstellbare Kurbelhöhe und Griffweite sorgen für optimale Haltung. Geräte mit Sitzoption oder Rollstuhlzugang bieten zusätzliche Flexibilität.
5. Herzfrequenzmessung
Integrierte Pulssensoren oder Brustgurtkompatibilität ermöglichen eine präzise Trainingssteuerung nach Herzfrequenzzonen.
6. Stabilität und Sicherheit
Ein stabiles Gestell, rutschfeste Griffe und eine solide Verarbeitung sind entscheidend für Sicherheit, insbesondere im Reha-Einsatz.
Oberkörperergometer im Vergleich zu anderen Ergometern
| Merkmal | Oberkörperergometer | Fahrradergometer | Crosstrainer-Ergometer | Ruderergometer |
|---|---|---|---|---|
| Hauptmuskulatur | Arme, Schultern, Rücken | Beine | Ganzkörper | Ganzkörper |
| Gelenkbelastung | Sehr gering | Gering | Gering | Mittel |
| Wattsteuerung | Ja | Ja | Ja | Teilweise |
| Zielgruppe | Reha, Rollstuhlfahrer, Senioren | Einsteiger, Reha | Allround | Sportlich |
| Platzbedarf | Gering bis mittel | Gering | Mittel | Hoch |
Das Oberkörperergometer ist somit eine ideale Ergänzung oder Alternative für alle, die den Unterkörper schonen, aber trotzdem aktiv trainieren möchten.
Tipps für erfolgreiches Training
- Trainiere regelmäßig – 3–5 Mal pro Woche für 20–30 Minuten.
- Achte auf eine aufrechte Körperhaltung und gleichmäßige Bewegungen.
- Steigere den Widerstand langsam, um Muskeln und Gelenke zu schonen.
- Wechsel zwischen Vorwärts- und Rückwärtsbewegung, um verschiedene Muskelgruppen zu aktivieren.
- Nutze Herzfrequenz- oder Wattprogramme für kontrollierte Belastung.
Oberkörperergometer – gezieltes Training für Kraft, Ausdauer und Rehabilitation
Das Oberkörperergometer ist ein hocheffektives Trainingsgerät für alle, die den Oberkörper gezielt stärken oder trotz eingeschränkter Mobilität aktiv bleiben wollen. Es kombiniert präzise Wattmessung, gelenkschonende Bewegung und therapeutische Sicherheit in einem kompakten Gerät.
Ob im Fitnessstudio, in der Reha oder zu Hause – das Training mit einem Oberkörperergometer verbessert nicht nur Muskelkraft und Haltung, sondern auch Herz-Kreislauf-Leistung und allgemeines Wohlbefinden. Durch die flexible Nutzung im Sitzen oder Stehen ist es zudem barrierefrei und für nahezu jeden Trainingszustand geeignet.
Wer nach einer sicheren, effektiven und vielseitigen Möglichkeit sucht, den Oberkörper zu kräftigen und die Gesundheit zu fördern, trifft mit einem Oberkörperergometer eine ausgezeichnete Wahl.
Titelfoto: sport-thieme



