Kreatin ist ein körpereigener Stoff, der sowohl über die Nahrung (vor allem Fleisch und Fisch) aufgenommen als auch als Nahrungsergänzungsmittel verwendet wird. Die Anwendung von Kreatin spielt eine zentrale Rolle im Energiestoffwechsel, insbesondere in den Muskelzellen, und wird häufig zur Leistungssteigerung im Sport sowie in der Medizin eingesetzt.
Anwendung von Kreatin bei Sport und Fitness
- Leistungssteigerung: Kreatin wird besonders von Sportlern und Bodybuildern genutzt, um die Muskelkraft und Leistungsfähigkeit bei kurzzeitigen, hochintensiven Belastungen (z. B. Sprint, Gewichtheben) zu erhöhen. Trotzdem wird Kreatin derzeit nicht als Dopingsubstanz eingestuft.
- Muskelaufbau: Die Supplementierung fördert das Muskelwachstum, steigert die Kraft (um 5–15 %) und unterstützt die Regeneration nach dem Training. Studien zeigen, dass Kreatin in Kombination mit Krafttraining das Muskelwachstum deutlich verstärken kann.
- Regeneration: Kreatin kann Muskelkater (DOMS) verringern und die Erholung nach Belastungen verbessern.
- Einnahme: Üblich sind entweder eine Ladephase (z. B. 0,3 g pro kg Körpergewicht für 5–7 Tage) mit anschließender Erhaltungsdosis (3–5 g pro Tag) oder eine konstante tägliche Einnahme von 3–5 g ohne Ladephase. Der Einnahmezeitpunkt ist dabei nicht entscheidend.
Anwendung von Kreatin in der Medizin
- Muskelerkrankungen: Kreatin wird therapeutisch bei Muskelschwäche, Muskelschwund und bestimmten neuromuskulären Erkrankungen wie Muskeldystrophien oder ALS eingesetzt, um die Muskelkraft zu erhalten oder zu verbessern.
- Herzinsuffizienz: Es findet Anwendung als unterstützende Therapie bei Herzmuskelschwäche und nach Herzinfarkten.
- Neurologische Funktionen: Neuere Studien deuten darauf hin, dass Kreatin auch im Gehirn zur Energieversorgung beiträgt und möglicherweise die kognitive Leistungsfähigkeit unterstützt.
Hinweise zur Anwendung von Kreatin
- Sicherheit: Kreatin gilt als eines der am besten untersuchten Nahrungsergänzungsmittel mit sehr gutem Sicherheitsprofil. Bei empfohlenen Dosierungen (bis zu 5 g/Tag) sind keine schädlichen Nebenwirkungen nachgewiesen worden.
- Nebenwirkungen: Bei dauerhafter Überdosierung können jedoch Nierenschäden oder Nierensteine auftreten, weshalb die Dosierungsempfehlungen beachtet werden sollten.
- Einnahmeform: Kreatin wird meist als Pulver in Flüssigkeit (z. B. Wasser, Saft) eingerührt und sollte mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden.
Kreatin wird vor allem zur Leistungssteigerung im Sport und zur Behandlung bestimmter Erkrankungen eingesetzt. Es unterstützt die Muskelkraft, das Muskelwachstum und die Regeneration, hat aber auch medizinische Anwendungen bei Muskelerkrankungen und Herzinsuffizienz. Die Supplementierung ist bei Einhaltung der Dosierung sicher und einfach in der Anwendung.
Wo kaufe ich am besten Kreatin?
Kreatin ist in Apotheken, Drogerien, Reformhäusern sowie in spezialisierten Sportnahrungsgeschäften und Online-Shops erhältlich. Beim Kauf sollte besonders auf die Qualität des Produkts geachtet werden. Empfehlenswert sind Produkte von bekannten Marken, die auf Reinheit und Unbedenklichkeit geprüft wurden. Reines Kreatin-Monohydrat gilt als Standard und ist am besten untersucht. Es ist ratsam, auf Zertifizierungen und Labortests zu achten, um Verunreinigungen auszuschließen. Minderwertige oder verunreinigte Produkte können Gesundheitsrisiken bergen.
Gibt es Nebenwirkungen bei der Anwendung von Kreatin?
Kreatin gilt bei gesunden Erwachsenen und bei Einhaltung der empfohlenen Dosierung (meist 3 bis 5 Gramm pro Tag) als sicher. Dennoch können Nebenwirkungen auftreten, insbesondere bei zu hoher Dosierung oder bei bestimmten Vorerkrankungen:
- Häufige Nebenwirkungen: Gewichtszunahme durch Wassereinlagerung in den Muskeln, leichte Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen, Durchfall oder Übelkeit, gelegentlich Muskelkrämpfe.
- Seltene Nebenwirkungen: Bei langfristiger und sehr hoher Dosierung können Nierenfunktionsstörungen oder Nierensteine auftreten. Menschen mit bestehenden Nierenerkrankungen sollten Kreatin grundsätzlich nur nach Rücksprache mit einem Arzt einnehmen.
- Weitere Hinweise: Es gibt keine Hinweise darauf, dass Kreatin bei gesunden Menschen die Nierenfunktion beeinträchtigt. Dennoch sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden, um Nebenwirkungen wie Dehydratation vorzubeugen. Schwangere, Stillende, Kinder und Jugendliche sollten Kreatin nur nach ärztlicher Beratung einnehmen.
Kreatin ist ein effektives und sicheres Nahrungsergänzungsmittel, wenn es in der empfohlenen Dosierung und von gesunden Erwachsenen verwendet wird. Der Kauf sollte ausschließlich bei seriösen Anbietern erfolgen, die für Qualität und Reinheit garantieren. Nebenwirkungen sind selten und meist mild, können aber bei unsachgemäßer Anwendung oder bestehenden Vorerkrankungen auftreten. Bei Unsicherheiten empfiehlt sich immer die Rücksprache mit einem Arzt, besonders auch, weil die Meinungen über Kreatin oft stark voneinander Abweichen. So schreibt etwa die deutsche Verbraucherzentrale, dass Kreatin nur in seltenen Fällen hilfreich ist.